BI-Newsletter 3

Liebe Gegner des Weiterbaus der B 523 / Nordzubringer,

anbei Neuigkeiten vom Nordzubringer, von uns als Bürgerinitiative und von den Befürwortern:

Ich möchte nochmal auf unsere Homepage << nordzubringer-nein-danke.de >> hinweisen. Sie wird dauernd ergänzt. Dank der vielen Arbeit, die Max Bammert hier investiert, können wir sehr stolz darauf sein. 600 Besucher waren bis Mitte des Monats auf der Homepage; eigentlich sollten es mehr sein.Deshalb sollte mehr Werbung für die Homepage gemacht werden.

Inzwischen, nachdem er unsere Einladung zu einem Treffen erst einmal abgelehnt hatte, war auch Herr Oberbürgermeister Roth mit Bediensteten der Stadt bei uns am Guggenbühl zu Besuch. Er musste sich unsere Sorgen anhören, wollte erst nur Einzel- oder Kleingruppengespräche anbieten. Wir konnten uns dann aber durchsetzen und auch in der Gruppe mit ihm reden. Näheres dazu: https://nordzubringer-nein-danke.de/aktuelles/ Der OB war mit seinen Amtsleitern auch in Obereschach, Nordstetten und Weilersbach, auch hierzu mehr auf der Homepage. Fazit ist, auch in Obereschach und Nordstetten waren Fragen nach dem Sinn der Straße deutlich hörbar.

Die Interessengemeinschaft Weilersbach hatte zu einem Informationsabend in die Glöckenberghalle eingeladen. Ich war dort. Es wurden viele detaillierte Informationen zu den Wünschen der IG Weilersbach von Herrn Rebmann präsentiert: Nordzubringer Ja – Anbindung (wie vorgesehen über den Hagen) Nein. Er arbeitet bei einer Straßenbaufirma in Tuttlingen, trug viele Argumente für den Weiterbau der B523 vor, immer wieder wurden dazu Kinderbilder gezeigt. << Die Weilersbacher Kinder brauchen die Straße für ihre Zukunft >>. Es gab außer von mir keine Kritik an dem Projekt. Inzwischen sind wir aber mit Weilersbacher Bürgern in Kontakt, die dieses Projekt ebenso ablehnen.
Auch beim Besuch des OB in Nordstetten stellte sich heraus, dass nicht alle Nordstetter der Ansicht des Altstadtrats Reiser sind: „Die Straße muss gebaut werden, dies aber ohne Zufahrt nördlich von Nordstetten.“ Wir versuchen die Gegner des Projekts zusammen an einen Tisch zu bekommen.

Das Protokoll des dritten Runden Tisches ist inzwischen angekommen. Bemerkenswert dazu: Die IHK und der Regionalverband haben ein gleichlautendes Gutachten zum Straßenbau auf ihrer Website: www.ihk.de/blueprint/servlet/resource/blob/4279038/3084f6e46c0fd67e7a6fbb3f582ab9ca/verkehrsgutachten-sbh-data.pdf Ich habe beim Runden Tisch die Herren Herzberg vom Regionalverband, und Hilsenbek von der IHK auf dieses Gutachten angesprochen. Dort steht, untermauert mit vielen Zahlen, im Jahr bringe der Neubau 5,9 Mio € an Zeitersparnis. Ich wollte Auskunft über die Zeitersparnis pro Fahrt in Minuten. Man wollte und konnte mir dazu keine Auskunft geben. Ich habe selbst nachgerechnet und komme mit den detaillierten Zahlen des Gutachtens auf eine Zeitersparnis von 6 Minuten und 36 Sekunden pro Fahrt. Bei derzeit durchschnittlichem Zeitaufwand zwischen dem Ende der B523 im Zentralbereich bis zur Auffahrt auf die B33 bei Mönchweiler, benötigt man 8 Minuten. Man bräuchte also für die 5,5 km auf der neuen B523 1 Minute und 24 Sekunden, dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit, LKW und Busse eingerechnet, von 235 km/h. Soviel zur Argumentation der Vertreter der Industrie und des Gewerbes, die die Straße unbedingt brauchen. Was uns auch wundert: Bisher wurde der Weiterbau der B523 im Bundesverkehrswegeplan, vom Regierungspräsidium und auch durch Gutachten der Befürworter immer mit dem hohen Zeitgewinn begründet. Jetzt ( nachdem wir das in Frage stellen? ) schreibt man von „flüssigerem Verkehr“. Ich bin gespannt, wann ein Brigach-Neckar-Kanal gefordert wird.

Am 8.07.23, von 9:00 bis 13:00 Uhr haben wir einen Stand in der Rietstraße beim Durchgang zum Münsterplatz. Wir werden unsere Argumente dort offensiv vertreten. Kommt vorbei, unterstützt uns und werbt für uns. Wir müssen in der Öffentlichkeit präsent bleiben!

Bei vielen Gesprächen mit Kommunalpolitikern hören wir: Ja, auch ich brauch den Nordzubringer nicht. Wir können aber nichts dagegen machen, das wird in Berlin entschieden. Die Freien Wähler z. B. haben auf Schreiben von uns nie reagiert. Nächstes Jahr sind Kommunalwahlen, wir müssen die StadträtInnen vielleicht noch öfters und gezielter ansprechen. Zum Argument „wir können nichts machen”: Unser OB als Sprecher der IG Lückenschluss und seine Mitstreiter von IHK, Regionalverband usw. klopfen sich auf die Schultern, weil sie es durch „gute Zusammenarbeit“ geschafft haben den Nordzubringer in den Vordringlichen Bedarf zu bringen. So machtlos sind die Kommunalpolitiker also gar nicht.
Der Oberbürgermeister ist Sprecher der IG Lückenschluss. Er vertritt also die Interessen der Industrie und der Speditionen. Auch in Obereschach wurde er darauf hingewiesen, dass er die Interessen der Bevölkerung der Stadt zu vertreten habe, er ist von uns, nicht von der Industrie und dem Handel gewählt. Wir fordern, dass er von diesem Amt der Straßenbaulobby zurücktritt.

Wir sind immer noch dabei zu überlegen, ob wir, wie in Nordstetten oder Weilersbach, ein großes Plakat aufstellen. Einen Sponsor für das Plakat selbst haben wir, wir brauchen aber noch ein Gestell und auch einen Platz, wenn möglich nahe der Obereschacher Straße, wo wir das aufstellen können.

Liebe Grüße 

Peter Sachse

Leserbrief von Peter Sachse zur Informationsveranstaltung der Interessengemeinschaft Weilersbach

Der Schwarzwälder Bote hat den folgenden Leserbrief unter dem Titel “Weilersbach handelt nach dem St. Florianspinzip” am 23.05.2023 veröffentlicht

Die Interessengemeinschaft Weilersbach lädt zu einer Informationsveranstaltung in ihre schöne Glöckenberghalle. Man wirbt dort für den Lückenschluss und gleichzeitig gegen die geplante Anbindung am Ende des Plaungsprojekts bei Weilersbach. Mehr Straßen zur Entlastung des Ortskerns, mehr Belastung für andere!
Unterlegt werden diese Informationen immer wieder mit Bildern von Kindern. Wir im Wohngebiet Haslach /Wöschhalde haben keine Halle, in die wir zu Informationsveranstaltungen einladen können. Wir haben aber auch ein Naherholungsgebiet direkt am Wohngebiet mit über 6.000 Einwohnern. Dieses wird  auch von den KiTas und der Grundschule genutzt. Auch bei uns sind Kinder, welche die Natur am Gewann “Himmelreich” ganz nah bei uns verlieren würden.
Das scheint für manche in Weilersbach nicht so schlimm! Es sind zwar mehr Kinder, aber keine Weilersbacher! Ich möchte mich nicht am Kuhhandel zwischen Obereschach, Weilersbach und Nordstetten beteiligen! Die Straße sei nötig, der Verkehr nehme zu und jeder muss nach dem St. Floriansprinzip nur für sich kämpfen.
Ich bin der Überzeugung, wir müssen alle ZUSAMMEN dafür sorgen, dass der Verkehr abnimmt. Die Vorgaben aus Stuttgart und Berlin dazu sollten auch in Weilersbach bekannt sein.
Die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, des Grundgesetzes  und der EU zum Klimaschutz gelten für ALLE. Die vorgelegte Straßenplanung missachtet die politischen Ziele des Klimaschutzes, der CO2-Reduzierung und des Flächensparens. Jeden Tag gibt es im  Zusammenhang mit der Klimaerwärmung neue Katastrophenmeldungen. Die IG Weilersbach schreibt: “Es ist unsere Heimat. Hier leben wir heute und in Zukunft unsere Nachkommen!” Heimat ist nicht nur Weilersbach. Wir alle haben den Auftrag, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Mit noch mehr Straßen fahren wir das Klima noch schneller an die Wand.
Haben wir den Mut zum Umdenken? Klimaschutz ist nicht immer Einschränkung, sondern eine Chance für uns selbst, für die Natur, für unsere Kinder, ja und auch für unsere Heimat!

Peter Sachse